Montag, 25. April 2016

Schanzer Rutschn - Herrenbräu





Ein Fest «zum reinen Bier» - 500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot. Menschen, überall sind Menschen mit mindestens einem Bierkrug in der Hand. Die Festlichkeiten finden im freien, mitten in der Altstadt der Audi-Metropole, Ingolstadt, statt. Es wird langsam dunkel und mittlerweile beginnt es stärker zu regnen und kälter zu werden. Einige Besuchergruppen trotzen, fest eingepackt noch im freien unter Sonnenschirmen dem kühlen Nass. Mir ist es zu frostig und ungemütlich, um mich weiterhin Draussen aufzuhalten. Als Alternative bieten sich die Restaurants in der Altstadt an, doch die Idee hatten auch schon andere. Mit dem Ziel irgendwo noch einen Unterschlupf zu finden, geht es los. Vor einem Restaurant namens «Schanzer Rutschn» stehen bereits einige Besucher. 
Wir laufen einfach daran vorbei. Im Inneren des Gasthauses besteht die Möglichkeit via Steintreppe oder hölzerner Rutsche in den Gastraum im Gewölbekeller zu gelangen. Wir entscheiden uns für die Treppe, obwohl mich die Rutsche schon auch interessiert hätte. Unten angekommen, stellen wir fest, dass der riesige Gastraum bis auf den letzten Platz voll besetzt ist. Bei genauerem Hinsehen ist er sogar übervoll. Wir laufen weiter, versuchen unser Glück, trotz des Andrangs noch irgendwo eine Nische zu finden. Plötzlich, da, an der Bar, werden zwei Plätze frei. Nichts wie hin, dieser Platz gehört uns! Endlich, wir sitzen. Jetzt gönnen wir uns erst einmal ein Bier, kein normales Blondes, nein, das dunkle Festbier 1516, einfach lecker. Langsam kommt Hunger auf, es ist zwischenzeitlich auch schon fast 20.00 Uhr. Doch irgendwie bin ich skeptisch, denn kann bei einer solchen Massenabfertigung das Essen wirklich in seiner Qualität und seinem Geschmack stand halten? An einem solchen Tag wird den Mitarbeitenden im Service Enormes abverlangt. Und trotzdem, alle Mitarbeiter der «Schanzer Rutschn» lächeln. Ein interessantes Bild, denn bisher wurden wir selten in Ingolstadt in einem Restaurant mit Lächeln beschenkt. Mit winken und Blickkontakt schaffe ich, von einer Servicekraft eine Speisekarte zu erhalten. In diesem Lokal passt einfach alles zusammen, die Liebe zum Detail macht sich bemerkbar. Die Speisekarte ist auf einem Brotzeitbrett angemacht. Einfach herzig, eine tolle Idee! Also beschliesse ich es zu wagen und etwas zu Essen zu bestellen. Nun, wo der Entschluss gefasst ist, ist keine Bedienung mehr zu finden. Hinter dem Tresen steht Mann, könnte der Chef sein, denke ich mir, er macht 

den Eindruck alles im Griff zu haben. Also, hebe ich ihm die Speisekarte entgegen. Er nickt mir zu und schon im selben Augenblick kommt eine Bedienung und nimmt die Bestellung auf. Jetzt bin ich gespannt, was mich auf dem Teller erwartet. Ich bin begeistert. Es ist frisch, sehr lecker, trifft genau meinen Geschmack. Beim Umschauen im Gastraum ist noch immer die Hölle los, Essen über Essen werden an die Tische gebracht und ich kann es nicht glauben, die Qualität und der Geschmack sind hervorragend! Wie schmeckt wohl das Essen, wenn mal nicht so viel Trubel herrscht? Ein Grund nochmals nach Ingolstadt zu kommen, das Gasthaus «Schanzer Rutschn», das ist meine Nummer Eins. Und zum Abschluss nehme ich natürlich nochmals die Rutsche.

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